UNI Post & Logistics - global union

Offizielle Homepage von Rolf Büttner,
Präsident der UNI Post & Logistics - global union

Ausführliche Vita von Rolf Büttner


Rolf Büttner ist über die gewerkschaftliche Jugendarbeit in die Gewerkschaftsarbeit hineingewachsen.

In Hamburg Mitte der 60er Jahr hat er sich als Streiter für eine bessere Berufsausbildung einen Namen gemacht. Den ersten Lehrlingsstreik 1968 von Fernmeldehandwerkern, Elektromechanikern und Postjungboten hat er organisiert.
Stationen waren:
  • Jugendvertreter, Bezirksjungendleiter Hamburg
  • Vorsitzender Bundesjugendausschuss der Deutschen Postgewerkschaft
  • Vorsitzender der Hauptjugendvertretung beim Bundespostministerium

Kurt van Haaren (SPD), Vorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) holte Rolf Büttner hauptamtlich zur DPG. Unter Klaus-Dieter Zemlin (CDU), stv. Vorsitzender der DPG, wurde er Jugendsekretär.

Rolf Büttner organisierte Anfang der 80er Jahre mit der DPG-Kampagne "Für ein Leben ohne Bomben" die Verzahnung der DPG mit der Friedensbewegung. Das war auch die Zeit der großen Jugendcamps mit 3.000 – 3.500 jungen Postlern. Politik, Kultur und Freizeit standen im Mittelpunkt. Bei den Veranstaltungen gab sich die Politprominenz die Klinke in die Hand. Kontakte u.a. zum späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der als jugendpolitischer Sprecher des Bundestages ebenso Gast war wie Heidemarie Wieczorek-Zeul, stammen aus dieser Zeit.
Mit großen Demonstrationen, an denen über 8.000 Auszubildende teilnahmen, setzte Rolf Büttner Mitte der 80er Jahre die Übernahme von Auszubildenden bei der Deutschen Post durch. Der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit stand in dieser Zeit im Mittelpunkt seiner Arbeit.

Kurt van Haaren, der legendäre DPG-Vorsitzende, beauftragte Ende der 80er Jahre den jungen Gewerkschaftler mit der Aufgabe, aus der betulichen Beamtengewerkschaft eine kampffähige Gewerkschaft zu formen.
Rolf Büttner organisierte ihm 1989 den längsten Streik in der Geschichte der DPG. Nach 6 Wochen Streik setzte die DPG den Tarifvertrag Bemessungsvorgaben durch.
Den ersten Tarifkonflikt in Ostdeutschland organisierte Rolf Büttner unter "DDR-Bedingungen". Einmalzahlungen an die Ost-Postler und die Anerkennung von Dienstzeiten bei der DDR-Post wurden mit Streiks durchgesetzt. Im Zuge der Postreform organisierte Rolf Büttner als zentraler Arbeitskampfleiter der DPG die Durchsetzung des Sozialtarifvertrages, mit dem die Postreform sozial abgefedert werden konnte.

Auf Vorschlag von Kurt van Haaren wurde Rolf Büttner Ende der 90er Jahre in den geschäftsführenden Hauptvorstand der DPG gewählt. Mit der Wahl in den ver.di-Bundesvorstand und der Leitung des Fachbereiches Postdienste, Spedition und Logistik in ver.di trat er dann 2001 in seine Fußstapfen.

Am Anfang seiner Vorstandstätigkeit, 2000, setzte er ein neues Entlohnungssystem bei der Post AG durch. Mit diesem System wurde der Übergang vom Öffentlichen Dienst zur Privatwirtschaft organisiert. Der größte Erfolg: Eine komfortabel dynamisierte Besitzstandregelung für die Postler. Bis zum Berufsende wird keinem Postler ins Portemonnaie gegriffen.

Um Postler vor Arbeitslosigkeit zu schützen, schreckte Rolf Büttner auch vor harter Konfrontation nicht zurück. Unter dem Eindruck der Drohung, einen langen Arbeitskampf vom Zaun zu brechen, setzt sich 2002 Postchef Dr. Zumwinkel selbst an den Verhandlungstisch. Ein Beschäftigungspakt, der den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen vorsah, wurde abgeschlossen. Dies war einer der ersten Verträge, die einen Kündigungsverzicht regelten.

In den Tarifrunden 2002–2007 sind die Löhne bei der Post tabellenwirksam um 17,8% erhöht worden (zzgl. Einmalzahlungen). Damit nahmen die Postler in dieser Zeit einen Spitzenplatz in der Tariflandschaft in Deutschland ein.

Alle Einsparungen, die für Beamte im öffentlichen Dienst umgesetzt wurden, wie z.B. Kürzung des Weihnachtsgeldes, Wegfall des Urlaubsgeldes usw., wurden bei der Post während seiner Amtszeit nicht realisiert. In Vereinbarungen wurde durch Rolf Büttner geregelt, dass die Post AG den Ausgleich über eine Postzulage o.ä. zahlt. Außerdem wurden für Postbeamte Einmalzahlungen in den Tarifrunden der Post AG durchgesetzt. Für Postbeamte blieb es in seiner Amtszeit bei der 38,5 Std.-Woche. Ein hoher Organisationsgrad und die Bereitschaft im Konfliktfall zu kämpfen waren der Schlüssel zum Erfolg.

Bei der Postreform im Jahre 2002 (Verlängerung der Exklusivlizenz) mobilisierte Rolf Büttner die Postler. 62.000 Postler beteiligten sich an diversen Aktionen. Im letzten Moment wurden die CDU-geführten Länder im Bundesrat in die Knie gezwungen. Die Exklusivlizenz wurde verlängert. Ein Erfolg für ver.di.

Im Postkonzern gab es in seiner Amtszeit keine tarifvertrags- und mitbestimmungsfreien Räume. Bei allen Zukäufen und Umorganisationen wurden Tarifverträge ausgehandelt.

Als Dr. Zumwinkel im Vorfeld der Bundestagswahl mit Gedankenspielen zum Aushebeln der Tarifautonomie in die Öffentlichkeit ging, geriet er mit Rolf Büttner hart aneinander. Rolf Büttner drohte mit massiven Streiks. Am Ende unterzeichnete der Postchef die Erklärung gegenüber ver.di, dass sich an der bewährten Tarifautonomie im Postkonzern nichts ändern wird. Ausschließlich mit ver.di wird verhandelt.

Die Meisterleistung der Zusammenarbeit Politik / Arbeitgeber / ver.di, war die Ansiedlung des DHL-Luftdrehkreuzes in Leipzig. Eine Großinvestition mit der Einrichtung von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen wurde vorangetrieben. Dass noch vor der Arbeitsaufnahme des ersten Mitarbeiters ein Tarifvertrag in Kraft treten soll, wurde per Handschlag zwischen Rolf Büttner und dem Postchef Dr. Zumwinkel vereinbart.
Vor dem ersten Spatenstich haben sich ver.di und die Post AG auf einen Tarifvertrag für den DHL-Hub in Leipzig geeinigt, der deutlich über dem Niveau des sächsischen Logistikbereiches liegt. Organisationsgrad inzwischen: 95%.

Die Jugendarbeit lag Rolf Büttner stets am Herzen:
2004 wurde ein Ausbildungspakt mit der Post AG geschlossen, mit dem rund 7.000 junge Menschen in den nächsten Jahren eine Chance erhalten, ins Berufsleben einzusteigen. Eine vergleichbare Vereinbarung über 1.000 Ausbildungsplätze hat er mit der Schenker AG abgesprochen.

Gute Kontakte pflegt Rolf Büttner zur Politik. Bundeskanzler Schröder, die Bundesminister Eichel, Müntefering, Bodewig, Stolpe, Steinbrück und Tiefensee waren mehrfach auf Einladung Rolf Büttners zu Gast, z.B. bei Betriebsversammlungen. Ein kurzer Draht direkt zu den Ministern aus der Post-und Logistikbranche war ihm stets wichtig, wenn es um Branchenbelange geht.

Politisch konnte dadurch in seiner Amtszeit als ver.di-Vize erreicht werden:
  • Verlängerung der Exklusivlizenz für die Post AG
  • Masterplan Güterverkehr und Logistik
  • Bündnis gegen illegale Beschäftigung
  • Postmindestlohn

Rolf Büttner ist international hoch geachtet:
  • Auf Wunsch der europäischen Postgewerkschaften wurde er zum UNI-Präsident Post in Europa gewählt
  • Ein Modellprojekt einer gemeinsamen Tarifpolitik in der Grenzregion D/CH/F im Logistiksektor hat er vorangetrieben
  • Der Transportarbeitergewerkschaft Teamsters in den USA hat er die Tür geöffnet, Tarifverträge mit DHL abzuschließen
  • Beratung der japanischen Gewerkschaft bei der Reform der Japan Post
  • Ein Projekt in Hongkong eine Logistikgewerkschaft zu gründen wurde von ihm unterstützt
  • Eine gewerkschaftliche Vernetzung der DHL-Hubs Leipzig, Wilmington (USA) und Hongkong wurde von ihm vorangetrieben
  • Auf der Weltpostkonferenz 2006 in Athen wurde aus UNI Post UNI Post & Logistics. Rolf Büttner wurde zum Weltpräsident von 168 Gewerkschaften mit über 2,5 Millionen Mitgliedern in 108 Ländern gewählt.

In Europa organisierte Rolf Büttner den Widerstand gegen die Europäische Postdienstrichtlinie. Die EU-Kommision konnte sich 2007 niocht durchsetzen, den Postmarkt sofort zu liberalisieren. Mit einem Marsch der europäischen Briefträger in Berlin, Demonstrationen in Straßburg und ausgefeilten Lobbyaktivitäten in allen EU-Mitgliedsländern wurde erfolgreich Widerstand organisiert. Am Ende wurde ein Zeitplan, der bis 2013 reicht, verabschiedet und eine Entscheidung des Euopa-Parlaments erwirkt, die den Mitgliederstaaten Spielräume für die soziale Ausgestaltung der Postmarktliberalisierung zugesteht.



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